4/07/2014

Schalen aus Millefioriglas

Der Begriff Millefiori stammt aus dem Italienischen und bedeutet tausend Blumen. Grundlage dieser tausend Blumen sind Glasstäbe, die aus Lagen verschiedenfarbigen Glases bestehen. Diese Stäbe werden dann in in kleine Stücke geschnitten und in einer Form nebeneinander gelegt. Die Formen werden anschließend langsam erhitzt und die einzelnen Glasstücke verbinden sich zu einer homogenen Masse. Das Verfahren ist bereits seit der Antike bekannt, bis heute wird es in Venedig hergestellt. Aufgrund seiner Farbigkeit eignet sich Millefioriglas besonders gut für Ziergeschirr, Perlen und Glasschmuck.

Meine beiden Schalen sind vermutlich in den 1950er Jahren in Venedig hergestellt worden.
WIe ich jetzt erfahren habe, könnten sie aufgrund ihrer Machart aber auch in China hergestellt worden sein und wären damit jüngeren Datums.







Fliegenfalle

Fliegenfallen dieser Art wurden von den diversesten Glasmanufakturen hergestellt. Dieses Exemplar wurde vermutlich zwischen 1850 und 1920 hergestellt. 
Die Funktionsweise ist einfach: in das Gefäß wurde eine süße Flüssigkeit eingefüllt, dann wurde die obere Öffnung mit einem Korken verschlossen und die Falle aufgestellt. Die Insekten konnten von unten durch die große Öffnung fliegen und sich an der Flüssigkeit laben, aber sie waren gefangen.





Klassizistische Serie

Bei dieser kleinen Schale handelt es sich um eine Sardinenschale. Unter dieser Bezeichnung findet sich eine identische Schale im Musterbuch von 1935 der VLG (http://www.glas-musterbuch.de/VLG-1935.7+B6YmFja1BJRD03JnByb2R1Y3RJRD0yMzYmcGlkX3Byb2R1Y3Q9NyZkZXRhaWw9.0.html). VLG ist aber nicht der Hersteller, da die Schale am Boden mit einem winzigen O.G. gemarkt ist. Da die Marke aber auch nicht der der Oberhausener Glasfabrik entspricht und sich in den Musterbüchern keine derartige Schale findet, schließe ich Oberhausen ebenfalls als Hersteller aus.




Krug & Mundt, Leipzig

Bei dieser Karaffe handelt es sich vermutlich um einen Teil eines Biersatzes, der um 1906 von der Glasmanufaktur Krug & Mundt in Leipzig hergestellt wurde. Zumindest befindet sich im Musterbuch von 1906 unter der Nr. 1981 ein sehr ähnliches Exemplar (http://www.glas-musterbuch.de/Krug-Mundt-1906.98+B6YmFja1BJRD05OCZwcm9kdWN0SUQ9NDE2MCZwaWRfcHJvZHVjdD05OCZkZXRhaWw9.0.html). Ein Biersatz bestand aus der Karaffe und einer Anzahl Gläser, meist sechs oder zwölf, mit dem gleichen Dekor.